Seitennavigator

   

Motorradwetter in Gemen  

   

Besucher  

Heute 2

Gestern 20

Woche 89

Monat 53

Insgesamt 99440

Aktuell sind ein Gast und keine Mitglieder online

   


 


Die feinste Reisekunst besteht darin, zu einigen besonders schönen Plätzen immer wieder einmal zurückzukehren, bis sich in uns eine Art Heimatgefühl entwickelt, das sie doppelt kostbar macht. Graff

 

Schottland das Land der Highlander und

 

Bravehearts

Land
und Leute
"Das Auf und Ab der Berge erinnert an gefrorene Wellen, und das Auge sucht wie das eines Matrosen, die Verlassenheit ab, um Zeichen von Lebens zu entdecken.
Der Blick sucht nach einem Hirten mit seiner Herde, einem Bauer auf dem Feld- oder im günstigten Fall-nach einem kleinem Rauchkringel, der vom Schornstein hochsteigt. Sie würden die drei Vorposten der Zivilisation bedeuten: eine Frau, ein Feuer und Kinder."
Henry Volham Morton,
In Search for Scotland, 1929

Auch wir (Lambert, Andrea, Werner, Brigitte) waren von Schottland durch Filme und Berichte schon derart fasziniert, daß wir uns im Januar '95 dazu entschlossen, dieses mystische Land zu bereisen.Die grobe Planung der Tour nahmen Werner und Lambert mit Hilfe eines Reisevorschlages vom ADAC vor, der aber nach unseren Vorstellungen abgeändert werden sollte.
Wir starteten also Anfang Juni bei strömendem Regen in Rotterdam mit der Fähre und legten ca. 12 Stunden später in Hull an. Nachdem wir uns alle daran gewöhnt hatten, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, bestand die nächste Herausforderung darin, sich an das "Linksfahren" zu gewöhnen, was aber nach einigen Kilometern bereits in Blut übergegangen war.
Wir durchquerten Mittelengland so schnell es ging, da wir uns zum Ziel gesetzt hatten, die erste Nacht auf jeden Fall schon in Schottland zu verbringen. Wir übernachteten in Thornhill in einer alten Villa, in der wir von dem Besitzer sehr nett bewirtet wurden. Vor allem beeindruckten uns die gemütlichen Zimmer mit den riesigen weichen Betten, in denen bestimmt schon viele Schotten ihr Unwesen getrieben hatten! Wir kochten uns aber zuerst einmal einen Tee, und wie sich später herausstelle, ist es in jeder Pension oder privaten Zimmervermietung so, daß auf den Zimmern Möglichkeiten sind, sich selbst einen Tee oder Kaffee zu kochen.

Nach einem ausgiebigen schottischen Frühstück mit Eiern und Speck besichtigten wir das Schloß "Drumlanrig Castle" . Dann ging es weiter durch die Region Strath-Clyde, die sich durch ihre wunderschönen Wasserfälle und grünen Täler auszeichnet.
Am Loch Lomond pausierten wir, um - ungewöhnlich, aber wahr - das wunderschöne sonnige Wetter zu genießen.
Weiter ging die Tour nach Inveraray, wo wir das wundervolle Castle und das sehr interessante Gefängnismuseum besichtigten.
In dem Gefängnismuseum sprachen wir mit einem ehemaligen Lehrer, dem sein Job irgendwann zu langweilig wurde und der jetzt in diesem Gefängnis einen Gefangenen aus dem Mittelalter mimt und den ganzen Tag in den Gefängniszellen "herumhängt".
In der Bucht von Inveraray macht die britische Armee oft Manöver mit ihren U-Booten. Aber das kann man nicht sehen!!

Am folgenden Tag ging die Tour weiter nach Oban, daß uns aber sehr streßig erschien. Am Abend übernachteten wir in Fort Williams, in dessen Nähe sich der größte Berg von Britannien "Ben Nevis" befindet. Wir konnten es uns nicht verkneifen, das indische Restaurant am Ort zu testen und waren sehr angenehm überascht. Tip: Alle Speisen, die mit "Very Hot" angegeben sind, sind wirklich very hot und sollten nur zusammen mit viel Wasser verzehrt werden.

Zwischendurch möchten wir unbedingt anmerken, daß wir von der Landschaft wirklich sehr beeindruckt waren und immer wieder Pausen eingelegt haben, um die wunderschöne Gegend auf uns wirken zu lassen. Es geht schon etwas besonderes aus von diesem Land und allmählich verstanden wir die Worte eines Dichters, der einmal gesagt hat: "I found myself in Scotland".

 

Am nächsten Morgen einigten wir uns darauf, die Insel Isle of Skye zu besuchen. Wir überquerten den Innersound mit einer Fähre (Fahrtzeit ca. 1/2 Stunde) und legten an der Insel an. Im ersten Moment dachten wir wirklich, wir wären auf dem Mond! Die Insel wirkte völlig kahl und unwirklich, wobei das schlechte Wetter, das an diesem Tag herrschte, noch das seinige dazu gab. Die Berge waren von Nebel umhangen und weit und breit kein Baum und Strauch zu sehen.

Unterwegs zu der Stadt Portree trafen wir einen Motorradfahrer aus Bayern, der sich auch nach sechs Wochen Schottland noch nicht satt gesehen hatte.
Die Stadt Portree mit ihren bunten Häusern ist ein krasser Gegensatz zur kargen Landschaft, die wir vorher durchquert hatten. Wir hielten uns einen Tag dort auf und gingen abends in ein Fischrestaurant, das sich ein junger Mann in seiner Privatwohnung eingerichtet hatte. Wir saßen also sozuzagen dort im Wohnzimmer. Man konnte dort wirklich sehr gut essen und trinken (nur Wein), zwar nicht billig, aber gediegen geht die Welt zugrunde.

Lambert, der Frühaufsteher unter uns, stand am nächsten Morgen schon um 6:00 Uhr in der Frühe auf, um den wunderschönen Sonnenaufgang in der Bucht zu fotographieren. Nach dem Frühstück (wir haben übrigends im Laufe der 14 Tage morgens die Eier und den Speck weggelassen um unsere Stoßdämpfer nicht zu sehr zu beanspruchen, außerdem hatten wir alle schon ein paar Gramm zugenommen und die Helme mußten ja den ganzen Urlaub über noch passen).

Wir fuhren weiter auf der Insel Skye die Küstenstraße entlang, besichtigten den 80-Meter Wasserfall "Kilt Rock" (oft überlaufen, jede Menge Reisebusse) und dann ging weiter nach Dunvegan Castle. Das Casle ist als Museum eingerichtet und man kann dort die Räume und Verliese besichtigen. Das war wirklich sehr interessant und man fühlte sich in frühere Zeiten versetzt. Man kann von dort aus auch eine Bootstour zu den Robbenbänken buchen, was wir allerdings nicht gemacht haben.
Vor dem Schloß trafen wir einen Deutschen, der uns einen wertvollen Tip gab. Wir sollten unbedingt auf unserer Tour den Apple Cross Pass befahren, der sich nörlich von Kyle of Loohalsh befindet, wo wir auch anschließend wieder aufs Festland übersetzen. Der Apple Cross ist nicht einfach zu befahren, bietet aber landschaftliche Höhepunkte. Es war wirklich ein richtig abenteuerliches Erlebnis.

Die Nacht verbrachten wir in Lochcarron, das sich im Winter auch als Skigebiet anbietet.
Die nächste Station war Ullapool, wo wir unseren Käptn Iglo (Kalle aus Ennepe) durch Zufall in einem Pub wiedergetroffen haben. Wir feierten abends in diesem Pub Lamberts Geburtstag und sprachen kräftig dem Guinnes zu. In dem Pub spielten einige schottische Musiker zusammen und es herrschte eine so gemütliche Atmosphäre, wie wir uns sie immer vorgestellt hatten.
An dieser Stelle möchten wir bemerken, das es von Vorteil ist, wenn man ein wenig Englisch sprechen kann, denn es passierte folgendes:
Der Wirt sagte so etwa eine halbe Stunde nachdem er "Last Order" gerufen hatte "You have to drink". Kalle fühlte sich angesprochen und erwiderte: "Ja klar, Mann, ich will noch einen Drink. Mach noch ma einen fäddig."
Nachdem wir dann gegangen wurden, verabschiedeten wir uns gebührend von unseren Ennepern und torkelten 'gen Zimmer.

Mit etwas schwerem Kopf starteten wir am nächsten Morgen in Richtung Durness und durchquerten auf dem Weg eine wunderschöne Flußlandschaft. Natürlich machten wir dort am Fluß auch eine Rast und genossen das schöne Wetter und die Gegend. Man muß wirklich selbst einmal in Schottland gewesen sein, um diese Eindrücke zu erleben. Es ist oft so schwer in Worte zu fassen, was man dort sieht.

Spät abends erreichten wir Durness und versuchten vergeblich, ein Zimmer für die Nacht zu bekommen. Durness ist ein Ort, der schon an Badeurlaub in der Karibik erinnert. Weißer Sandstrand und Touristen! Wir hatten also keine Wahl und mußten noch weiterfahren. Zwischen Durness und Polla fanden wir durch Zufall noch ein Gästehaus und wurden dort sehr spät abends noch bei einer Nachbarin mit einem guten Essen bewirtet, die extra für uns noch gekocht hat. So ca. gegen 23:00 Uhr gingen wir noch spazieren und waren sehr erstaunt darüber, wie hell es dort noch war. Wir gingen einen Bach entlang, der sich im Laufe der Zeit seinen Weg durch die Felsen gebahnt hatte und wie ein flacher Wasserfall wirkte. Todmüde nach diesem wirklich sehr anstrengenden Tag gingen wir dann zu Bett. Morgens, nach einem kurzen Check der Motorräder machten wir uns dann wieder auf den Weg. Die Stadt Torso war das nächste Ziel. Dort ist ein Kernkraftwerk und wir hatten "strahlendes Wetter"!

Wir entschlossen uns dann dazu, die Küstenstraße nicht weiter entlang zu fahren, da uns die Highlands wesentlich besser gefallen haben. Also fuhren wir wieder zurück in die Berge und waren gleichermaßen angetan von dem Anblick wie auf der Hinfahrt. Gute 3 Stunden fuhren wir durch die Highlands, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Auf jeden Fall empfehlenswert, dieses einmal zu tun.
Den Abend verbrachten wir in Lairg; ein hübsches kleines Städtchen am Südufer des Loch Shin gelegen.

Rechtzeitig brachen wir am nächsten Morgen auf, denn wir wollten Inverness besichtigen, daß wir am späten Nachmittag dann auch erreichten. Inverness ist eine größere Stadt und liegt nördlich vom Loch Ness und ist der ideale Ausgangspunkt für Touren Rund um Loch Ness. Nach einer größeren Stadtbesichtigung kleideten wir uns mit neuen Barbour Klamotten ein, die wir in einen der vielen Outdoor-Shops günstig einkauften. Brigitte und Lambert wagten es sogar, sich bei einem Frisuer in Inverness eine neue Frisur verpassen zu lassen. Beim "Pizzahut" nahmen wir eine Kleinigkeit zu uns. Sehr angetan waren wir von der freundlichen Bedienung, die zu unserem Tisch kam und sagte:"If you need me, my name is Emma." Woraufhin Lambert schlagfertig entgegnete:" If you need me, my name is Lambert!"

Am nächsten Tag ging es weiter mit einer Rundreise um den Loch Ness, diesen sagenumworbenen Badeort von Nessy. Andrea besichtigte das Nessy-Museum und war von den Phantasien und Spekulationen (oder auch nicht) sehr begeistert. Werner versenkte seine alten Motorradstiefel feierlich in den See und hoffte insgeheim, daß Nessy sich diese anziehen würde.
Sehenswert: Fort Augustus, Stadt am Südufer des Loch Ness, wo der Caledonien-Canel beginnt, den die Schiffe benutzen, um vom Landesinne ins offene Meer zu gelangen. Insgesamt gibt es 27 Schleusen, um die Höhenunterschiede zu überwinden. Die meisten Schleusen müssen von den Schiffern selbst bedient werden. Am Nachmittag trafen wir dann in Gran Town-on-Spey ein. Ein geschäftiges Städtchen am Flüßchen Spey, der auch das Lebenswasser für den berühmten Malt-Whisky spendet. Am darauffolgenden Tag besichtigen wir eine der berühmten Destillerien "Cardhu", die u.a. auch für Johnny Walker Produkte verantwortlich ist. Anschließend fuhren wir durch Aberdeen, welches uns aber zu hektisch erschien. Im Stoneheaven Castle konnten wir wieder die Seele baumeln lassen. Stoneheaven Castle liegt 50 Kilometer südlich von Aberdeen und ist eine sehr gut erhaltene Schloßruine, direkt am Meer gelegen. Ein absolutes MUSS für jeden Schottland-Besucher. Abends feierten wir in Banchory Andreas Geburtstag.

Die Route am nächsten Tag führte uns zum Sommersitz der königlichen Familie dem Balmoral Castle. Ein sehr überlaufenes aber auch sehr schönes Schloß, mit einen wunderschönen großen Park. Den Abend verbrachten wir in Sterling. Sterling ist eine sehr historische Stadt, mit einer wunderschönen Burg. Kulinarisch ließen wir uns von der chinesischen Küche verwöhnen.
Tagsdrauf erreichten wir dann Edingburgh. Wir besichtigten das Schloß und sahen der Wachablösung gespannt zu. Um Edingburgh zu genießen, sollte man sich mindestens 2 Tage Zeit nehmen. Wir hatten diese Zeit leider nicht und fuhren nach einer kurzen Stadtrundfahrt weiter Richtung Heimat, und nach einer Zwischenübernachtung in der schönen Unistadt
York nahmen wir die Rückfähre back to Germany.

Gesamtfahrstrecke ca. 3800 km (Karte) 
Wir legten großen Wert auf gemütliche und saubere 
Zimmer und übernachteten jeden Abend woanders. 
Im Schnitt bezahlten wir pro Person und Nacht ca 35-40 DM. 
Aber dafür bekommt man ein Frühstück das bis zum Abend 
sättigt. 
Die Abende verbrachten wir zumeist in Pubs, wo man auch sehr gutes Barfood bekommt

Häufig gestellte Fragen und Antworten

Was kostet die Fähre von Rotterdam nach Hull und retour? In der 4-Bett Kabine p.P.+ 1 Motorrad ca.420Dm
Was kostet B&B im Durchschnitt? Je nach Austattung zwischen 15-20 (Pfund)
Wie bereite ich mich auf so eine Reise vor? Auf jeden Fall sollten die Maschinen gut gewartet sein
Was für ein Wetter habe ich zu erwarten
und welche Ausrüstung benötige ich?
Regen und Sonne, waserfeste Ausrüstung ist ein Muß,warme Sachen nicht vergessen
Wo kann ich weitere Infos und ggf. weitere Tourenvorschläge bekommen? Es gibt von Geo ein Special über Schottland und beimBritischen Fremdenverkehrsverband Tel.069-238070
Wann ist die beste Reisezeit? Die beste Reisezeit ist zwischen Mai und September

Sollte hier noch etwas fehlen, schreibt mir einfach eine Mail. Bei Gelegenheit werden eure Anregungen beigfügt.

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Warnung: Keine Bilder im angegeben Ordner vorhanden. Bitte Pfad kontrollieren!

Debug: angegebener Pfad - https://motorradfreunde-gemen.de/images/MotFrGe/1995_schottlandHier noch einige Bilder

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   

Mitglieder  

   

Zufallsbilder  

IMG_3104_1.jpg
   
© Motorradfreunde.Gemen